Lob des Vergessens

Links auf der Bühne das ethnografische Tonarchiv des „Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa“. Es soll die deutsche Geschichte von Flucht und Vertreibung in Form von Liedern und Erzählungen von Zeitzeug*innen bewahren. Rechts auf der Bühne, als lebendiges Archiv, der 1989 geborene Theatermacher Oliver Zahn, Enkel und Urenkel von Vertriebenen. Er hat zu dieser familiären Vergangenheit wenig Bezug. Im Aufeinandertreffen dieser Archive werden Lücken und Leerstellen auf beiden Seiten sichtbar. Sie bieten die Chance, die Prozesse, Politiken und Potenziale des Vergessens zu untersuchen. In einer Landschaft aus Tonbändern erklingen zwischen Glitches und Interferenzen gespenstische Stimmen, populäre Lieder und unvertraute Dialekte. Es entsteht eine theatrale Erforschung wirkmächtiger Strategien und Techniken kollektiver Verdrängungsprozesse.



Von und Mit Oliver Zahn
Dramaturgie Felizitas Stilleke
Künstlerische Produktionsleitung und Presse Rat & Tat Kulturbüro

Premiere:
06. Dezember 2019, Münchner Kammerspiele


Website →

Eine Produktion von Oliver Zahn, koproduziert mit den Münchner Kammerspielen. Gefördert im Rahmen der Optionsförderung der Landeshauptstadt München.