Toni is lonely

Ein Schauspieler unter TänzerInnen. So bewegungsbegabt Toni auch sein mag und so sehr er sich bemüht, ein Teil der Tanzwelt zu sein, er ist unbestreitbar unterschiedlich.

Toni is lonely ist eine Tanz-Theater-Performance, in der die einsamsten Momente des Lebens erforscht werden. Erzählt wird dies von einem Mann in einem Tanzstück, der kein Tänzer ist. Das offensichtliche physische Gefälle nutzt die in München lebende kanadische Tänzerin und Choreografin Jasmine Ellis als Chiffre für den Wunsch, sich mit anderen zu verbinden. Wie das Stück Empathy (2017) entstand auch Toni is lonely in enger Kollaboration aller Beteiligten. Hier sind vier KontrabassistInnen mit auf der Bühne und kommentieren mit ihrer Musik das Geschehen.

Jasmine Ellis zitiert eine US-amerikanische Studie, nach der ein Viertel der befragten Personen die Zahl ihrer Vertrauenspersonen mit „Null“ angaben, was die häufigste Antwort auf diese Frage war. Wie hängt diese Beobachtung mit unserer ständigen Präsenz und Verfügbarkeit in den sozialen Medien zusammen? Isolieren wir uns eher, als um Hilfe zu bitten? Wie viel an Gemeinschaft und Gemeinsamkeit ist überhaupt noch möglich? Fragen wie diese bilden den Hintergrund für Jasmine Ellis Stück Toni is lonely, das den Theaterschauspieler Philip Dechamps einem Tanz-Environment aussetzt. Je virtuoser die TänzerInnen agieren, desto manifester wird sein Unvermögen und doch baut er die emotionale Brücke ins Publikum.

Wie nebenbei kontrastiert Jasmine Ellis, die in Toronto und bei Codarts in Rotterdam studiert und unter anderem für Constanza Macras / Dorky Park getanzt hat, bundesdeutsche Postdramatik mit nordamerikanischer Tanztradition.


Leitung & Choreografie: Jasmine Ellis
Schauspieler: Philip Dechamps
TänzerInnen: Breeanne Saxton, Eden Solomon, Joseph Piciotto, Nicholas Garlo
BassistInnen: Julia Hornung, Maximilian Hirning, Nils Kugelmann, Luis Gómez Santos Komposition: Maximilian Hirning
Dramaturgie: Martina Missel
Künstlerische Unterstützung: Merryn Kritzinger

Premiere:
18. Mai, Residenztheater (München)


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In Kooperation mit dem Residenztheater München und dem DANCE Festival We acknowledge the support of the Canada Council for the Arts; Nous remercions le Conseil des arts du Canada de son soutien. Grâce à la contribution financière offerte par le ministère des Relations internationales et de la Francophonie dans le cadre de la coopération Québec-Bavière. Besonderen Dank an Springboard Danse Montréal. Diese Veranstaltung/ dieses Projekt wird ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst