Frau F. hat immer noch Angst

Alle haben Angst, noch immer. Angst vor dem sozialen Abstieg. Vor der Aberkennung hart erkämpfter (oder schon immer dagewesener) Privilegien. Vor dem Verschwinden der Sicherheit und vertrauter Werte. Vor Überfremdung und Identitätsverlust: Alle haben Angst.
In seinem neuesten Stück Frau F. hat immer noch Angst erzählt Regisseur und Autor Emre Akal eine Geschichte der Angst und jener Mechanismen, die Menschen dazu treiben, sich für Besitzstandswahrung und Orientierung in einer zunehmend komplexeren Welt zu radikalisieren und abzuschotten. Die Geschichte einer Kolonie, zusammengerottet an einem letzten friedlichen Ort: Dem Ort der Aufbewahrung der eigenen Kultur und Identität, fern ab vom Fremden, fern ab von der Angst. Ein zerbrechlicher Mikrokosmos der scheinbaren Sicherheit, der einen Schutz vor äußeren Einflüssen bietet. Die Welt draußen mag brennen, doch hinter verschlossenen Türen steht die Zeit still: Die Waffe Angst bewegt, lähmt und manipuliert die Massen.

Radikal bildgewaltig und musikalisch untersucht Frau F. hat immer noch Angst die Mechanismen gesellschaftlicher Umwälzungen unter dem Einfluss wiedererstarkender völkischer Diskurse: ein surreal-alptraumhafter Ausblick auf eine allzu denkbare nahe Zukunft.


Konzept, Regie, Text: Emre Akal
Dramaturgie: Kai Krösche
Bühne: Sina Barbra Gentsch
Kostüm und Maske: Bettina Kirmair
Sound, Komposition und Synchronisation: Greulix und Taison // Portmanteau
Stimmverrichterin: Ruth Geiersberger
Video: Kazim Emrah Akal
Licht und technische Leitung: Rainer Ludwig
Künstlerische Produktionsleitung: Rat & Tat Kulturbüro
Pressearbeit: Kathrin Schäfer KulturPR
Regieassistenz: Melanie Lyn
Bühnenbildassistenz: Steffi Zimmer
Maske und Kostümassistentin: Ji Hyung Nam
Schauspiel: Julia Carina Wachsmann, Carina Werthmueller, Olaf Becker, Robert Naumann, Erkin Akal

Premiere:
15. Januar 2019, HochX München


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