PAT / Schau mer mal

In München gibt es eine große Bandbreite an kulturellen Angeboten. Neben dem Oktoberfest und dem FC Bayern hat die Landeshauptstadt einiges an Freizeitaktivitäten und Aufführungen zu bieten. Doch gerade in der darstellenden Kunst bekommt das Münchner Publikum oft nur die großen Häuser mit: Das Residenztheater, die Kammerspiele und das Volkstheater, genau wie die Bayerische Staatsoper und das Gasteig. Es gibt jedoch auch eine florierende Freie Szene der Darstellenden Künste, die sich auf die ganze Stadt verteilt und in den verschiedensten Formaten Aufführungen anbietet. Diese Aufführungen zeigen nicht nur die große Diversität der darstellerischen und erzählerischen Möglichkeiten, sondern bespielen auch unterschiedlichste Räume und Häuser.

PAT / Schau mer mal hat sich zur Aufgabe gemacht, ausgewählte Aufführungen der Freien Szene Münchens sichtbarer zu machen und einen Dialog anzuregen zwischen der Münchner Stadtgesellschaft und ihren Künstler*innen. Durch Führungen, Einführungsgespräche und Vermittlungsformate sollen die unterschiedlichen performativen Herangehensweisen zugänglicher werden und die Aufführungsorte auf den Stadtplan gesetzt.

Alle Veranstaltungen sind bewusst kostenfrei, um den Fokus und die Honorierung ganz bei den beteiligten Aufführungen und Künstler*innen zu behalten.


NUMMER 3 – MÜNCHNER SCHICHTEN #4

LESUNG UND GESPRÄCH: 27. Februar 2019
Münchner Literaturbüro / Milchstraße 4 / 81667 München

Welche Geschichten braucht unsere Stadt?Eine Einladung zum Stadtgespräch über München

Die Theaterserie „Münchner Schichten“ untersucht in 8 Folgen und an 4 Orten das Münchner Stadtleben und wie man heute darüber erzählen kann. Kurz vor den finalen Folgen in einem Fitnessstudio sollen die bisher aufgekommenen Fragen nun mit Münchner*innen offen diskutiert werden: Welche Geschichten aus München wollen wir erzählen? Welche Erzählungen über München brauchen wir? Wie soll unsere Stadt literarisch präsentiert werden?

Die Autoren Jan Geiger und Leander Steinkopf lesen aus ihren Folgen und führen anschließend zusammen mit „Münchner Schichten“-Mitgründerin Raphaela Bardutzky ein Gespräch mit allen Besucher*innen. Moderiert von Martina Missel, Einführung und Schlussworte von Katharina Happ (Münchner Literaturbüro).

 

MÜNCHNER SCHICHTEN

Raphaela Bardutzky, Barbara Te Kock, Benno Heisel und Theresa Seraphin

Eine Theaterserie an 4 Abenden

1. Folge: The Lovelace / 07.11.2018 / 19.30 Uhr & 22:00 Uhr 2. Folge: Der Co-WorkingSpace / 06.12.2018
3. Folge: Das private Treppenhaus / 25.01.2019
4. Folge: My Sport Lady / 02.03.2019

In der 80er Jahren waren Helmut Dietls „Münchner Geschichten“ Straßenfeger. Seitdem hat sich die Stadt massiv verändert. Wie und was kann man heute über sie erzählen? Das untersucht in der Theaterserie Münchner Schichten ein achtköpfiges Autor*innenteam. Jede Folge der Theaterserie hat ihren eigenen Fokus, der sich auf einen spezi schen sozialen und politischen Aspekt des Münchner Stadtlebens richtet. Ensemble, Regie und Inhalt entwickeln sich dabei Abend für Abend weiter. Aufgeführt wird site-specific, jeder Abend spielt an einem anderen, auf spezielle Weise typischen Ort der Stadt. Im November werden die ersten zwei Folgen im Rahmen des Festivals Politik im Freien Theater zu sehen sein, danach werden bis Februar 2019 weitere Folgen aufgeführt.


NUMMER 2 – FRAU F. HAT IMMER NOCH ANGST von Emre Akal

EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG: 12. Januar 2019 (tbc) / 14:00 – 15:30 Uhr
HochX Theater und Live Art / Entenbachstraße 37 / 81541 München

Einführung des Dramaturgen Kai Krösche zur aktuellen Theaterarbeit von Emre Akal sowie einer FÜHRUNG durch die geschichtsträchtigen Räumedes HochX Theaters. Wie und wo pro- duziert die Münchner freie Szene heute Theater? Unter welchen Bedingungen arbeiten die Künstler*innen?

AUFFÜHRUNGEN: 15./17./18./19./20.01.2019 / 20:00 Uhr / HochX Theater und Live Art

KÜNSTLER*INNENGESPRÄCH: 17. Januar 2019 / Im Anschluss an die Vorstellung / HochX Theater und Live Art

Alle haben Angst, noch immer. Angst vor dem sozialen Abstieg. Vor der Aberkennung hart er- kämpfter (oder schon immer dagewesener) Privilegien. Vor dem Verschwinden der Sicherheit und vertrauter Werte. Vor Überfremdung und Identitätsverlust: Alle haben Angst.

In seinem neuesten Stück Frau F. hat immer noch Angst erzählt Regisseur und Autor Emre Akal eine Geschichte der Angst und jener Mechanismen, die Menschen dazu treiben, sich für Besitzstandswahrung und Orientierung in einer zunehmend komplexeren Welt zu radikalisieren und abzuschotten. Die Geschichte einer Kolonie, zusammengerottet an einem letzten friedlichen Ort: Dem Ort der Aufbewahrung der eigenen Kultur und Identität, fern ab vom Fremden, fern ab von der Angst. Ein zerbrechlicher Mikrokosmos der scheinbaren Sicherheit, der einen Schutz vor äußeren Ein üssen bietet. Die Welt draußen mag brennen, doch hinter verschlossenen Türen steht die Zeit still: Die Waffe Angst bewegt, lähmt und manipuliert die Massen.

Radikal bildgewaltig und musikalisch untersucht Frau F. hat immer noch Angst die Mechanismen gesellschaftlicher Umwälzungen unter dem Einfluss wiedererstarkender völkischer Diskurse: ein surreal-alptraumhafter Ausblick auf eine allzu denkbare nahe Zukunft.


NUMMER 1 – THE VERY MOMENT von Anna Konjetzky

TANZVERMITTLUNG: 11. Dezember 2018 / 18:00 – 20:00 Uhr
Tanztendenz München / Lindwurmstraße 88 / 80337 München

AUFFÜHRUNGEN: 20./21.12.2018 / 20:00 Uhr / Münchner Kammerspiele

KÜNSTLER*INNENGESPRÄCH: 21.12.2018 / Im Anschluss an die Vorstellung / Münchner Kammerspiele

THE VERY MOMENT, das neue Tanzstück der Choreographin Anna Konjetzky, holt den fragi- len und uneffizienten Körper auf die Bühne und befragt den gesellschaftlichen Umgang mit ihm. Wie in einem Spiel treten fünf Tänzer*innen gegeneinander an. Sie testen ihre Grenzen, arbeiten gegen krampfende Muskeln, gehen mit Balanceverlust um, geraten aus dem Tritt, fallen, geben auf und beginnen erneut. Inspiriert durch youtube-Videos, die stürzende Menschen ausstellen − vom torkelnden Besoffenen bis zum entkräftet Marathonläufer −, löst das Ensemble Stürze aus ihren Kontexten und analysiert und kommentiert deren körperliche Verläufe.

Der Zugang zu diesem Tanzstück soll inhaltlich durch ein Gespräch mit der Choreografin Anna Konjetzky erleichtert werden. Jedoch lässt sich Tanz nur bedingt in Worten fassen und beschreiben. Daher gibt die Tänzerin Sarah Huby zudem eine somatische Einführung in den Abend – zum Mitmachen und Mittanzen. Hier wird den Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, ihrer eigenen Fragilität nachzuspüren und die Inhalte und Bewegungen von THE VERY MOMENT körperlich zu begreifen. Diese „Bewegungs“-Einführung ist für Menschen jeglicher körperlicher Voraussetzungen zugeschnitten und gerade für Tanz-Laien entwickelt worden


(Foto: Edwin Andrade / unsplash)


Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter: info@ratundtat-kulturbuero.de

Weitere Termine zu MÜNCHNER SCHICHTEN #4

Aufführung: 02. März 2018
My Sport Lady / Klenzestraße 57b / 80469 München


Vergangene Termine zu THE VERY MOMENT von Anna Konjetzky:

Tanzvermittlung: 11. Dezember 2018 / 18:00 – 20:00 Uhr / Tanztendenz München

Aufführungen: 20./21.12.2018 / 20:00 Uhr / Münchner Kammerspiele

Künstler*innengespräch: 21. Januar 2018 / Im Anschluss an die Vorstellung / Münchner Kammerspiele

Vergangene Termine zu FRAU F. HAT IMMER NOCH ANGST von Emre Akal

Einführungsveranstaltung: 12. Januar 2019 / 14:00 – 15:30 Uhr
HochX Theater und Live Art / Entenbachstraße 37 / 81541 München

Aufführungen: 15./17./18./19./20.01.2019 / 20:00 Uhr / HochX Theater und Live Art

Künstler*innengespräch: 17. Januar 2019 / Im Anschluss an die Vorstellung / HochX Theater und Live Art


Das Archiv bisheriger Ausgaben der Performing Art Talks findet sich hier.

Premiere:
27. Februar 2019 / 20 - 22 Uhr


PAT / Schau mer mal ist eine Initiative des Rat&Tat Kulturbüros. Umgesetzt mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.