Team „Scores that shaped our friendship“

Lucy Wilke, Paweł Duduś, Kim Ramona Ranalter

Foto: Martina-Marini-Misterioso

Lucy Wilke, Schauspielerin, Sängerin

geboren 1984, ist Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Autorin und Regisseurin. Sie schreibt Drehbücher, inszeniert Theaterstücke und führte Regie bei mehreren Kurzfilmen, u.a. mit dem Schauspieler Shenja Lacher und Lambert Hamel. Mit ihrer Band BLIND AND LAME tritt sie seit 2013 deutschlandweit auf. 

Sie hat SMA (Spinale Muskelatrophie) und benutzt einen Rollstuhl. Lucy ist ein großer Fan von schwarzem Humor und Ironie und lebt für die Kunst und die Liebe. Sie ist ausgebildete Sprecherin und Sängerin. Ihre Bühnenausbildung erhielt sie am International Munich Art Lab. Als Performerin stand sie in einer der Hauptrollen für das Musical Extaze auf der Bühne. Es folgten unter anderem die Rolle der weißen Schwanenprinzessin beim Tanzensemble abArt in einer Interpretation von Schwanensee. 2017 spielte Lucy in der Theaterperformance Fucking Disabled unter der Leitung von David von Westphalen unter anderem im Pathos München, das auch zu RODEO 2018, dem Münchner Theaterfestival der Freien Szene, eingeladen war. 2018 tanzte sie in Anthropomorphia, einer Produktion des Tanzlabor Leipzig im LOFFT Theater und sang in der un-label Show SEIN- Show der Begegnung. 2019 spielte sie die Phaidra in PHAIDRA von Monster Truck Produktion in den Sophiensälen Berlin und in den Münchner Kammerspielen. Mit THE AGENCY performte sie das Stück Medusa Bionic Rise beim Radikal jung Festival in München und im PACT Zollverein in Essen. In der Staatsoper Athen und der Kölner Oper sang und spielte Lucy im selben Jahr solo in der Multimedia-Installation Re-Construction von un-label. Mit der internationalen Produktion LANDS OF CONCERTS arbeitet sie momentan in verschiedenen Ländern Europas an einer neuen Performance. 

2020 zeigte Lucy ihr eigenes Tanzdebüt Scores that shaped our friendship zusammen mit Pawel Dudus im schwere reiter in München und in den Münchner Kammerspielen. Für dieses Stück erhielt sie 2020 den Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Beste Darstellerin Tanz. Seit Herbst 2020 ist sie festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele. 

Foto: privat

Projekte von Team „Scores that shaped our friendship“

Paweł Duduś, Choreograf

Paweł Duduś wurde an einem sonnigen Tag im August 1989 in Polen geboren. Ein Queer-Migrant-Feminist, der seine künstlerische Sprache anhand der Erfahrungen aus den Bereichen Tanz, Theater und Performance-Kunst gestaltet hat. Im Laufe der Zeit hat er an verschiedenen Orten gelebt und gearbeitet, was zur Entwicklung einer größeren gesellschaftspolitischen Sensibilität beigetragen hat, die seine heutige künstlerische Arbeit beflügelt.
Eine der wichtigsten Lebens- und künstlerischen Erfahrungen, die Pawel Dudus beeinflusst hat, war #onlyloveisreal – eine auf Freundschaft basierende Zusammenarbeit mit Laura Eva Meuris – ein laufendes Forschungsprojekt, das sich dem Thema Intimität, Liebe und (Selbst-) Fürsorge widmet.
Paweł Duduś hat sich intensiv mit dem Thema Sexualität befasst und sich dabei auf die Korrelation zwischen sexuellem Ausdruck und unserer Identität konzentriert sowie nach Wegen gesucht, wie Muster und Gewohnheiten in der Art und Weise, wie Menschen in einer intimen Umgebung miteinander interagieren, reformiert werden können.
Menschen, mit denen Paweł Duduś in der Vergangenheit gerne zusammengearbeitet hat sind: David Bloom, David von Westphalen, Mor Shani, Martina Rösler, Alessandro Sciarroni.
2018 engagierte er sich für ein ganzjähriges Tanzprojekt Negotiations von Alexander Gottfarb, das vom TanzQuartier Wien und dem Kunstverein Archipelago gemeinsam produziert wurde.

Foto: Melanie Bonajo

Kim Ramona Ranalter

Kim Ramona Ranalter, geboren 1981 in München, fand sich als junge Erwachsene mit großem künstlerisch-musikalischen Wissensdurst und unbändiger Lust am Verschränken von Gewerken, Materialien und Ausdrucksformen im Bühnenzusammenhang wieder. Heute noch arbeitet sie als Theatermacherin, Musikproduzentin, Musikerin und DJ* Kim_Twiddle am liebsten mit Künstler*innen und Ensembles of all Backgrounds in interdisziplinären Projekten zusammen. 
Nach einer zweijährigen Bühnenausbildung bei IMAL Musiktheater e.V., war sie bis 2013 als Assistentin der Musikalischen Leitung sowie als Dozentin für Arrangement und Studiotechnik beschäftigt. Von 2014 bis 2018 arbeitete sie mit den Regisseur*innen Sapir Heller, Manuela Mantini, Leonie Pichler, Caitlin van der Maas und den Ensembles Turbowerk MUC, FBM e.V, Theter e.V. und Bluespots Productions in der freien Theaterszene Bayerns. 
Seit 2016 liegt ihr Fokus vermehrt bei elektronischer Musikkomposition und Sounddesign. Als elektronische »Ein-Frau-Kappelle« produziert und performt sie ihre Musik analog ohne Bildschirm oder Laptop auf elektronischen Klangerzeugern der frühen 2000er-Jahre (Sampler, Synthie,Loop-Station). Zwischen Retro und Sci-Fi interpretiert sie Musik von Electronica, Pop, HipHop, Klassik bis Experimental für Theaterstücke zeitgenössisch und entwirft den abstrakten Klang multimedialer Arbeiten und Installationen. 
Aktuell entwickelte und spielt sie die Bühnenmusik zu Amsterdam (2019/20) am Volkstheater München und SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP (2020). Für die Medienkünstlerin Barbara Herold setzt sie das Sounddesign einer dritten gemeinsamen audio-visuellen Daueraustellung im öffentlich-virtuellen Raum um. Nach den einschlägigen interaktiven AR-Apps findet im März 2021 die Eröffnung der stereoskopen VR-Spielewelt Parcour statt. Seit 2018 engagiert sie sich zudem im Rahmen des queer-feministischen DJ*Kollektivs WUT, hier entwickelt sie gemeinsam mit Münchner DJ*s, Produzent*innen und Musiker*innen intersektionale Veranstaltungen, Coaching- und Netzwerkstrukturen sowie politische Interventionen.

Foto: Laura Leis