the loom of it all

C. (oder L. oder M.) ist in eine tiefe Krise geraten. Sie lebt von vietnamesischen Bandnudeln, die ihr vor die Tür gestellt werden, dem Flackern des Bildschirms auf ihrem Gesicht, ihrem Hämmern auf die Tastatur. Bis sie feststellt, dass jemand – G. – in ihren digitalen Kosmos eingedrungen ist, sämtliche ihrer Accounts und Logins benutzt, sich von ihrem Geld Gemüse im Biomarkt kauft. C. lässt das geschehen, beobachtet gespannt die Daten, die sie vom Treiben ihres neuen Gegenübers unterrichten. Ein digitales Verhältnis beginnt, Identitäten vermischen sich, werden weitergereicht, übernommen und bringen einen neuen Drive ins Leben. Der eigenen Identität entledigt, sieht sich C. nach einer neuen um. Wie wäre es mit Hulk Hogan, der immerhin mithilfe eines Kugelschreibers einen Airbag zum Platzen gebracht hat, bevor er sich für Trump die Hemden vom Leib riss? C.s Gedanken formen sich zu einem monologhaften, mäandernden Langgedicht, Vorlage für eine aufregende Performance.

In dem kollektiven Autor*innenprojekt für eine*n Spieler*in – halb Mensch, halb Pixel – geht es um Liebe und Identitätsverlust im Netz, KI, Roland Barthes, Hulk Hogan und die Weiten des digitalen Raums.


Autor*innen: Katrin Diehl, Jan Geiger, Denijen Pauljević
Künstlerische Leitung: Theresa Seraphin, Rinus Silzle
Künstlerische Produktionsleitung: Rat & Tat Kulturbüro
Darsteller*in: Til Schindler
Kostüm & Bühne: Sophie Tautorus
Diversitäts-Referentin: Manina Ott
PR: Simone Lutz
Social Media: Lucia Rossi

Rose Pistola

Premiere:
07. Dezember 2024, Pathos Theater, München


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Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.