Connection Dance Center 2023

Eine Bildungsreihe von Mónica García Vicente

Zwölf junge Amateur-Tänzerinnen wurden für das zweite Connection Dance Center ausgewählt und trainieren & proben ab März wöchentlich. Erarbeitet wird die Mikro-Performance „WILLIS“, die zusammen mit einer offenen Probe in verschiedenen Spielstätten in Hannover aufgeführt wird: in der Eisfabrik im Rahmen der tanzOFFensive und im Tanzhaus AhrbergViertel im Rahmen des Tag der offenen Tür. Weitere Spielstätten folgen ggf. noch.

Parallel dazu lernen die jungen Tänzerinnen durch Hospitation im Staatsballett Hannover durch Begleitung des mehrteiligen Abends „Spiel des Lebens“ Choreographien von Goyo Montero, Sofia Nappi und Marco Goecke kennen. Außerdem findet eine Hospitation in der EISFABRIK während der tanzOFFensive bei LANDERER & COMPANY statt.

FLORA

Ein Tanzstück von Matteo Carvone

Alle, die Lust experimentellen Tanz in einem außergewöhnlichen Ambiente haben, sind bei der Tanzperformance FLORA richtig: Der italienische Tänzer und Choreograf Matteo Carvone präsentiert sein eigens für das Flower Power Festival kreierte Programm in der ehemaligen Industriehalle im Gasteig HP8. 

Im Fokus steht dabei die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Konkret setzt Matteo Carvone eine Neubetrachtung der „Nichtmenschen“ als Subjekte tänzerisch in Szene. Sein Ziel: Er möchte dazu anregen, neu zu denken – über ein System von Beziehungen, die sich innerhalb von Ökosystemen buchstäblich bewegen.

Tour des Textes

Die Tour des Textes ist ein kollaboratives Stipendiat*innen-Programm des Netzwerks Münchner Theatertexter*innen der Wiener Wortstätten, des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben und der Summer School Südtirol

Bei diesem Programm haben Stipendiat*innen die Möglichkeit ihre Textprojekte zu entwickeln und diese in regelmäßig stattfindenden Workshops in München, Wien und an der Summer School Südtirol vorzustellen. Auf diesem Weg wird eine nachhaltige Entwicklungs- und Austauschmöglichkeit zur Textentstehung geschaffen. Das Programm wird begleitet von einem Lesungs- und Diskursformat. Dabei präsentieren die Autor*innen ihre aktuellen Arbeiten und diskutieren ästhetische, inhaltliche wie politische Fragestellungen.

In der Tour Des Textes sind Autor*innen eingeladen, sich über den Zeitraum eines Jahres immer wieder zu treffen und an ihren Texten zu arbeiten, diese gemeinsam zu besprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Zu Beginn der Tour treffen sich die Autor*innen in München, später in Wien und im Sommer in Südtirol bei den jeweiligen Partner*innen.

Im vierten Jahr des Programms sind sechs Stipendiat*innen Teil der Tour des Textes.

Am 26. Januar 2023 startete die Tour in München.

Die Münchner Werkstatt findet wie immer mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus in deren Räumlichkeiten statt! Danke!

Stipendiat*innen: Amerla Madreiter, Maxi Obexer, Thomas Perle, Olga Prusak, Rike Reiniger, Peter Thiers

Im dritten Jahr des Programms waren sieben Stipendiat*innen Teil der Tour des Textes.

Vom 20. – 23. Januar 22 startete die TOUR 2022 in München. Zwischen 21. – 27. April trafen sich die Autor*innen in Wien, ehe das Projekt mit dem dritten und letzten Teil im Rahmen der Summer School Südtirol von 21. – 27. August abgeschlossen wurde.

Eine Besonderheit in diesem Jahr war, dass im Oktober 2022 Szenen der besprochenen Stücke eingerichtet und gefilmt wurden. Die Videos finden Sie hier!

Stipendiat*innen: Caitlin van der Maas, Pola Fendel & Kristina Jovanovic, Sara Ehsan, Andreas Sauter, Semir Plivac, Alexandra Koch

Die diesjährige Ausgabe der TOUR DES TEXTES ist u.a. gefördert durch eine Netzwerk- und Strukturförderung des FONDS DARSTELLENDER KÜNSTE im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Die Münchner Werkstatt fand mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus in deren Räumlichkeiten statt.

Im zweiten Jahr des Programms hatten sieben Stipendiat*innen die Möglichkeit, ihre Textprojekte zu entwickeln und diese in regelmäßig stattfindenden Workshops vorzustellen.

Stipendiat*innen: Liat Fassberg, Jan Geiger, Barbara Kadletz & Ursula Knoll, Dana Linssen, Miriam Lesch, Denijen Pauljević

Aufgrund der Corona-Pandemie fanden die Workshops in München in hybrider Weise statt: Die Münchner Autor*innen trafen sich live, die anderen Autor*innen kamen online dazu. Die Workshops, die in Wien hätten stattfinden sollen, wurden komplett in den digitalen Raum verlegt. Die Summer School Südtirol konnte erfreulicherweise vor Ort stattfinden.

Im ersten Jahr des Programms waren sechs Stipendiat*innen eingeladen sich auszutauschen und zu vernetzen.

Stipendiat*innen: Katrin Diehl, Amir Gudarzi, Helena Kontoudakis, Valeria Melichar, Elena Schmidt, Rinus Silzle

Scratching Trees

Scratching Trees Volume#1

Was in der Biosphäre des Waldes geschieht, wird nicht vergessen oder überwuchert – sondern gespeichert. Davon ausgehend lädt Scratching Trees, Volume#1 das Publikum ein, auf die Jagd zu gehen. Dabei manifestieren sich Stimmen und Geister aus unsichtbaren Vergangenheiten, Gegenwarten und Zukünften des Białowieża Waldes an der Grenze von Polen und Belarus. Erstmalig singen in der Lothringer 13 Wisente im Chor über ihre Liebe zur Abwesenheit und der Sehnsucht nach Unsichtbarkeit. Performer*innen berichten von den Massakern und der Gewalt, die Jüd*innen und Partisan:innen während der deutschen Besatzung des Waldes erlitten. Mittendrin ein DJ an seinem Pult, beschäftigt damit, Vergangenheiten zu loopen und das Wachsen des Grases hörbar zu machen.

Scratchings Trees, Volume#1 versteht den Baum als (Schall)Platte und sucht beim Abtasten von Jahresringen nach gewaltvoll verdrängten Narrationen. Die Geschichte vom Idyll des Waldes zeigt hier seine unheimliche Seite. 

Open Call 

Für einen ersten Try-Out der performativen Installation Scratching Trees in der Lothringer 13 sammeln wir Hosen, Hemden, Kleider, Röcke und Blusen – kurz: alte Klamotten!

Sie werden Teil des Projekts, das Einschreibungen deutscher Geschichte in den Białowieża Wald, den ältesten Flachland-Urwalds Europas und seiner Bewohner*innen, hör- und erfahrbar macht. 

Wenn du Kleider abgeben magst, dann schreibe eine Nachricht an studio@christianehuber.com

Listening

Workshopreihe

Im dreijährigen Projekt Listening widmet sich das choreographische Duo Rykena/Jüngst zusammen mit einer Vielzahl an Kollaborateur*innen dem gemeinsamen Spekulieren über die Zukunft, erforscht künstlerische Formen des Erzählens auf der Bühne, von ihnen „futuristic storytelling“ genannt, und verhandelt, wie Barrierefreiheit zur künstlerischen Ausdrucksform wird. Carolin Jüngst und Lisa Rykena laden unterschiedliche Künstler*innen und Aktivist*innen ein, um künstlerische Ästhetiken im Tanz neu und multiperspektivisch zu befragen und zu verhandeln. Jede*r ist herzlich willkommen an diesem künstlerischen Prozess teilzuhaben. Listening möchte den Austausch und Kontakt mit dem Publikum, den Zuhörer*innen und Zuschauer*innen anregen und impliziert verschiedene Austausch-, Vermittlungs- und Workshopformate in Form von (digitalen und analogen) Vernetzungstreffen, Panels, Workshops, Interviews, Studio Invitations und Rechercheformaten.

Listening #1 / 21. November 2022 / Zusammenspiel von Tanz und Sprache, Audiodeskription

In der ersten Ausgabe laden Rykena/Jüngst und Zwoisy Mears-Clark zu einem Workshop ein, der sich mit dem Zusammenspiel von Tanz und Sprache befasst und verschiedene Möglichkeiten der künstlerischen und integrierten Audiodeskription erprobt. Zwoisy Mears – Clark versteht sich als Choreograf*in der Begegnungen. Zwoisy nutzt das Potenzial des Tanzes, um Formen der Unterdrückung wie Neokolonialismus, Sexismus und Ableismus sichtbar zu machen und um Begegnungen zu ermöglichen, die unter anderen Umständen unmöglich wären. In diesem Workshop werden verschiedene Möglichkeiten erforscht, Tanz und Bewegung in Worte zu fassen, poetisch und metaphorisch zu beschreiben und so künstlerische Audiodeskription entstehen zu lassen. Sowohl Improvisationen, als auch kleine Kompositionen mit Sprache und Tanz werden miteinander erlebt.

Dieser Workshop zur Audiodeskription passiert aus der Sicht von sehenden Personen. Alle Beteiligten weisen darauf hin, dass jede Audiodeskription, sollte sie für Theaterstücke angewendet werden, immer durch eine Co-Autor*innenschaft mit einer blinden oder sehbehinderten Person passieren muss.

Dieser Workshop ist für blinde, sehbehinderte und sehende Personen zugänglich. Wir raten dazu, bequeme Kleidung zum Bewegen anzuziehen und etwas zum Aufnehmen und dokumentieren mitzubringen (Stift, Papier, Aufnahmegerät usw.)

Ort: Auenstraße 19, Proberaum 2 (nicht barrierefrei aufgrund von Treppen)
Sprache: englisch und deutsch (Englischkenntnisse sind für die Teilnahme notwendig)

21.11.2023, 17.30 Uhr -20.30 Uhr

Workshopleitung Listening #1: Zwoisy Mears-Clark
Künstlerische Leitung: Carolin Jüngst, Lisa Rykena
Künstlerische Co-Leitung: Anna Donderer, Rat & Tat Kulturbüro
Produktionsleitung: Pamela Goroncy, Stückliesel
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit: Simone Lutz

OASIS

Im Rahmen von OASIS wird je eine Woche künstlerische Recherche mit drei verschiedenen Choreograph:innen ermöglicht. Tänzer:innen werden mit unterschiedlichen kreativen Prozessen und Stilen vertraut gemacht und Choreograph:innen haben die Chance die in München verankerte Szene kennenzulernen.

Diese drei Ergebnisse werden in der Abschlussaufführung im HochX-Theater gezeigt.

Die beiden Initiativen TanzQuelle und Bad Lemons Project stärken die Gemeinschaft der Tanzschaffenden in München und haben sich als fester Bestandteil in der Stadt etabliert sowie überregionale Strahlkraft entwickelt. Gemeinsam bieten sie dieses Jahr unter dem Namen OASIS professionelles Training, schaffen Raum für ergebnisoffenes Forschen, intensiven Austausch und künstlerische Entwicklung.

Relationshifts

“Today, we turn to one person to provide what an entire village once did: a sense of grounding, meaning, and continuity. At the same time, we expect our committed relationships to be romantic as well as emotionally and sexually fulfilling. Is it any wonder that so many relationships crumble under the weight of it all?” Esther Perel 

4×4 Meter – eine Box. 2 Performer – ein Paar. „Relationshits“ erkundet tänzerisch die verschiedenen Phasen und Dynamiken einer Beziehung in einem begrenzten Raum. Vom romantisch-enthusiastischen Beginn über den gemeinsamen Raum und das Gefühl tiefer Erdung und Verbundenheit bis hin zu Phasen der Sehnsucht nach Autonomie, dem Wunsch, aus gewohnten Bahnen auszubrechen, Verpflichtungen hinter sich zu lassen. Ebenfalls im Beziehungspaket enthalten: Verrat, Wut, Sehnsucht, Intimität, Mitgefühl, Sex, Langeweile, Hingabe und… Liebe. „Relationshifts“ nimmt all diese großen Worte, die zu unserem täglichen Zusammenleben als Paar gehören, und geht die emotionalen und körperlichen Aspekte einer Beziehung in verschiedenen Lebenssituationen durch. Ausgangspunkt sind sehr persönliche Geschichten des künstlerischen Teams, die in der Performance in globale Bilder übersetzt werden, wobei Choreographie und Musik als Sprache dienen, in der das Publikum alltägliche Momente entdecken kann.

„Relationshifts“ findet als 50-minütige Schleife fünfmal pro Abend statt, und das Publikum ist eingeladen, sich eine oder mehrere Wiederholungen anzusehen. Eine Art Echtzeit-Effekt: Im gleichen Raum, mit den gleichen Protagonisten und der gleichen choreografischen Abfolge erschöpfen sich die Tänzer, altern, verlieren die Nerven, geben auf und fangen wieder an.

Mary Frankenstein

Tanzperformance über das Menschliche und Monströse 
von Mónica Garcia Vicente

mit 6 Tänzer*innen und einer musikalischen Eigenkomposition. 

Die Tanzperformance „Mary Frankenstein“ ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit den vielschichtigen und widersprüchlichen Facetten des Menschlichen und Monströsen. Auf der Folie des Romans Frankenstein oder der moderne Prometheus von Mary Shelley (1818) begibt sich die Choreographie auf die Suche nach einer Ästhetik und Tanzsprache des Monsters als Schwellenfigur und hinterfragt unsere Konzepte von Normalität und Ordnung, Kultur und Ästhetik, Menschsein und Menschlichkeit. 

Die Tanzperformance will auch an die Aufgabe der Kunst erinnern, gerade in „monströsen“ Zeiten für Menschlichkeit und Gemeinschaft einzutreten. Im Kesselhaus auf dem Faustgelände kann sich das Publikum seinen eigenen Weg durch das Kesselhaus suchen und an verschiedenen Stationen die Tanz-, Video- und Klanginstallation verfolgen.

BIS HIERHIN ODER WEITER?

Susanne Schütte Steinig

Ein Performance-Experiment zu Nähe und Distanz im öffentlichen Raum

Performer*innen mit wahrnehmungsverändern- den Helmen mischen sich vor Beginn einer Veranstaltung unter die Besucher*innen.
Wie verändern sich Verteilung im Raum, Bewegungsfluss und Interaktion?

„Bis hierhin oder weiter? 3.1“ lebt von der Interaktion mit Passant*innen.

Werden Sie Teil des Experiments!

Wie verändern sich räumliche Wahrnehmung und Bewegungen? Wieviel Nähe lassen Sie zu?

„Bis hierhin oder weiter? 3.1“ ist nach Aktionen auf der Theresienwiese (2020) und dem Kunstareal (2021) ein drittes Experiment zu Nähe und Distanz von Susanne Schütte-Steinig.

hope/less

ein Tanzstück von Anna Konjetzky

Hilft uns Hoffnung eine andere Zukunft zu gestalten, oder blockiert sie uns und lässt uns in einer tatenlosen Warteschleife hängen? Hoffnung, als in die Zukunft gerichtete Emotion, kennen wir als Einzelne ebenso wie als Gesellschaft. Sie kann ein Motor für Wandel, eine Art Werkzeug zur Entwicklung von Utopien sein; ohne Hoffnung keine Veränderung, keine Forderungen an die Zukunft, kein Nachdenken über das Mögliche. Hoffnung kann aber auch ein Zustand von Passivität sein, ein Abwarten, ein Stagnieren und Abgeben der Verantwortung.

Zwischen diesen zwei Polen bewegt sich Anna Konjetzkys neues Werk „hope/less“, für das sie und ihr Team als Grundlage eine Reihe von Interviews geführt haben; über Hoffnung, über ihr Fehlen, über Neustarts, persönliche Erwartungen, über Zukunft und Ängste?
Nach meinem letzten Stück „Über die Wut“ möchte ich mich mit einem weiteren gesellschaftlichen Zustand auseinandersetzen und aktuell erscheint mir Hoffnung und auch ihr Umkehrstück Hoffnungslosigkeit ein präsentes Element in unserer sich im Umbruch befindenden Gesellschaft. Was aber kann Hoffnung, wo existiert sie, wo nicht, und wo müsste man sie in Hoffnungslosigkeit umschlagen lassen? Oder kann radikale Hoffnung radikale Veränderung bedeuten? (Anna Konjetzky)

Vier Tänzerinnen bewegen sich in „hope/less“ in einem Raum, der durch ein Netz aus Sicherheitsgurten unterteilt ist. Ermöglicht wird so ein vertikaler und horizontaler Bewegungsraum auf und unter dem Netz; die Tänzer:innen können an dem Netz hängen, auf ihm liegen, sich an ihm hochziehen, aber auch durch das Netz fallen – ein fragiler, schwebender körperlicher Grundzustand. Das Wort Hoffnung kommt vom mittelniederdeutschen Wort ‚hopen‘, was soviel wie ‚hüpfen‘ heißt. Körperlich übersetzt in unser Bühnensetting könnte das heißen ein Federn, ein leichtes Beben der Vorahnung, ein wartendes Wippen, aber auch ein Umschlagen, ein Kippen, ein Verlieren des Gleichgewichtes. (Anna Konjetzky)

„hope/less“ denkt mit vier Körpern in einem dehnbaren und verformbaren Raum über das Potential von Hoffnung/Hoffnungslosigkeit als visionäre, zukunftsgestaltende Kraft nach und versteht dabei Choreografie als dialogische und utopische Praxis. Die Produktion knüpft an Anna Konjetzkys Solo „Über die Wut“ (2021) an, das sich speziell der weiblichen Wut als konstruktive Kraft, als Werkzeug zur Veränderung widmete. Beide Werke untersuchen Emotion als individuelles Gefühl und als gesellschaftlichen Zustand mit Blick auf die Fähigkeit Veränderung, einen grundlegenden und radikalen Wandel zu initiieren.