sense of wonder

Der Ausdruck »sense of wonder« (dt.: Gefühl des Staunens) beschreibt im Science-Fiction-Genre eine erweiterte Form des Bewusstseins für das, was möglich scheint, und appelliert damit gleichzeitig an die Bereitschaft, zu staunen. Durch den Rückgriff auf Speculative- und Climate-Fiction-Motive und eine Kombination des Glaubwürdigen mit dem Mysteriösen, rückt das Choreograf*innen-Duo das Märchenmotiv des Wunders und seiner Konstruktion in den Mittelpunkt ihrer Auseinandersetzung.

Wie schon in ihren früheren Arbeiten greifen die beiden Künstler*innen auf klassische, mythologische sowie popkulturelle Stoffe zurück und kreieren aus queerfeministischer Perspektive neue Erzählungen, Verkörperungen und hybride Formen. Carolin Jüngst und Lisa Rykena waren 2022 bei der Tanzplattform Deutschland vertreten und produzieren mit SENSE OF WONDER ihre vierte Arbeit in Hamburg (Kampnagel) und die dritte in München (HochX).

reality warping

“reality warping” hinterfragt, woher wir wissen, dass die Realität tatsächlich Realität ist und wer sie konstruiert. Der dynamische Abend kritisiert unsere heutige Sicht auf das Erschaffen und Bewahren der Identität unseres heutigen Selbst. Er legt ein Vergrößerungsglas auf die Trennung von Realität und Wahrnehmung sowie unsere überlebensnotwendige Adaptionsfähigkeit – alles durch eine Linse verspielter Verwunderung. Das Performance-Projekt arbeitet mit Tanz, Musik, Projektionen und Video-Looping, Social Media und Augmented Reality. Es gipfelt in disziplinübergreifenden Aufführungen, die vor einem Live-Publikum gezeigt werden, aber auch von zu Hause aus erlebbar sind. Dabei hinterfragt “reality warping” die Beziehung zwischen unserer digitalen Existenz und unserem analogen Selbst, die Dissonanz des Zusammenspiels von Realität, Wahrnehmung und sozialem Konstrukt.

Bildbeschreibung: Ein nackter männlich gelesener Tänzer steht auf der linken Seite des Bildes und hält seinen Kopf mit beiden Händen. Sein rechter Ellbogen ist nach oben gestreckt. Die rechte Hälfte des Bildes ist schwarz. Der Tänzer ist von links rot angeleuchtet.

Seestück

Willkommen in unserem Algorama! Hier kannst Du leckere Algenchips testen, algige Kleidung anziehen und vieles MEER: Liegt in Glibber und Weichheit eine revolutionäre Kraft? 

Im Mini-Ozean verfolgst Du die Geschichte der schrulligen Algologin Nemo, die weltverändernde Dinge über Algen als Klimaschützer herausgefunden hat. Nemo hat sich jedoch enttäuscht von der Menschheit abgewandt. Gibt es jemanden, der sie überzeugen kann, ihr Wissen mit dem Rest der Menschheit zu teilen? Gut und Böse verschwimmen und beginnen, gemeinsame Sache zu machen.
SEESTÜCK bildet nach den beiden erfolgreichen Produktionen Hirn der Finsternis und Deathmarschen den krönende Abschluss der Wasserwege-Trilogie, in der sich Traummaschine Inc. mit der elementaren Ressource Wasser auseinandersetzt.

Connection Dance Center 2023

Eine Bildungsreihe von Mónica García Vicente

Zwölf junge Amateur-Tänzerinnen wurden für das zweite Connection Dance Center ausgewählt und trainieren & proben ab März wöchentlich. Erarbeitet wird die Mikro-Performance „WILLIS“, die zusammen mit einer offenen Probe in verschiedenen Spielstätten in Hannover aufgeführt wird: in der Eisfabrik im Rahmen der tanzOFFensive und im Tanzhaus AhrbergViertel im Rahmen des Tag der offenen Tür. Weitere Spielstätten folgen ggf. noch.

Parallel dazu lernen die jungen Tänzerinnen durch Hospitation im Staatsballett Hannover durch Begleitung des mehrteiligen Abends „Spiel des Lebens“ Choreographien von Goyo Montero, Sofia Nappi und Marco Goecke kennen. Außerdem findet eine Hospitation in der EISFABRIK während der tanzOFFensive bei LANDERER & COMPANY statt.

FLORA

Ein Tanzstück von Matteo Carvone

Alle, die Lust experimentellen Tanz in einem außergewöhnlichen Ambiente haben, sind bei der Tanzperformance FLORA richtig: Der italienische Tänzer und Choreograf Matteo Carvone präsentiert sein eigens für das Flower Power Festival kreierte Programm in der ehemaligen Industriehalle im Gasteig HP8. 

Im Fokus steht dabei die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Konkret setzt Matteo Carvone eine Neubetrachtung der „Nichtmenschen“ als Subjekte tänzerisch in Szene. Sein Ziel: Er möchte dazu anregen, neu zu denken – über ein System von Beziehungen, die sich innerhalb von Ökosystemen buchstäblich bewegen.

Tour des Textes

Die Tour des Textes ist ein kollaboratives Stipendiat*innen-Programm des Netzwerks Münchner Theatertexter*innen der Wiener Wortstätten, des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben und der Summer School Südtirol

Bei diesem Programm haben Stipendiat*innen die Möglichkeit ihre Textprojekte zu entwickeln und diese in regelmäßig stattfindenden Workshops in München, Wien und an der Summer School Südtirol vorzustellen. Auf diesem Weg wird eine nachhaltige Entwicklungs- und Austauschmöglichkeit zur Textentstehung geschaffen. Das Programm wird begleitet von einem Lesungs- und Diskursformat. Dabei präsentieren die Autor*innen ihre aktuellen Arbeiten und diskutieren ästhetische, inhaltliche wie politische Fragestellungen.

In der Tour Des Textes sind Autor*innen eingeladen, sich über den Zeitraum eines Jahres immer wieder zu treffen und an ihren Texten zu arbeiten, diese gemeinsam zu besprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Zu Beginn der Tour treffen sich die Autor*innen in München, später in Wien und im Sommer in Südtirol bei den jeweiligen Partner*innen.

Im vierten Jahr des Programms sind sechs Stipendiat*innen Teil der Tour des Textes.

Am 26. Januar 2023 startete die Tour in München.

Die Münchner Werkstatt findet wie immer mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus in deren Räumlichkeiten statt! Danke!

Stipendiat*innen: Amerla Madreiter, Maxi Obexer, Thomas Perle, Olga Prusak, Rike Reiniger, Peter Thiers

Im dritten Jahr des Programms waren sieben Stipendiat*innen Teil der Tour des Textes.

Vom 20. – 23. Januar 22 startete die TOUR 2022 in München. Zwischen 21. – 27. April trafen sich die Autor*innen in Wien, ehe das Projekt mit dem dritten und letzten Teil im Rahmen der Summer School Südtirol von 21. – 27. August abgeschlossen wurde.

Eine Besonderheit in diesem Jahr war, dass im Oktober 2022 Szenen der besprochenen Stücke eingerichtet und gefilmt wurden. Die Videos finden Sie hier!

Stipendiat*innen: Caitlin van der Maas, Pola Fendel & Kristina Jovanovic, Sara Ehsan, Andreas Sauter, Semir Plivac, Alexandra Koch

Die diesjährige Ausgabe der TOUR DES TEXTES ist u.a. gefördert durch eine Netzwerk- und Strukturförderung des FONDS DARSTELLENDER KÜNSTE im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Die Münchner Werkstatt fand mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus in deren Räumlichkeiten statt.

Im zweiten Jahr des Programms hatten sieben Stipendiat*innen die Möglichkeit, ihre Textprojekte zu entwickeln und diese in regelmäßig stattfindenden Workshops vorzustellen.

Stipendiat*innen: Liat Fassberg, Jan Geiger, Barbara Kadletz & Ursula Knoll, Dana Linssen, Miriam Lesch, Denijen Pauljević

Aufgrund der Corona-Pandemie fanden die Workshops in München in hybrider Weise statt: Die Münchner Autor*innen trafen sich live, die anderen Autor*innen kamen online dazu. Die Workshops, die in Wien hätten stattfinden sollen, wurden komplett in den digitalen Raum verlegt. Die Summer School Südtirol konnte erfreulicherweise vor Ort stattfinden.

Im ersten Jahr des Programms waren sechs Stipendiat*innen eingeladen sich auszutauschen und zu vernetzen.

Stipendiat*innen: Katrin Diehl, Amir Gudarzi, Helena Kontoudakis, Valeria Melichar, Elena Schmidt, Rinus Silzle

Scratching Trees

Scratching Trees Volume#1

Was in der Biosphäre des Waldes geschieht, wird nicht vergessen oder überwuchert – sondern gespeichert. Davon ausgehend lädt Scratching Trees, Volume#1 das Publikum ein, auf die Jagd zu gehen. Dabei manifestieren sich Stimmen und Geister aus unsichtbaren Vergangenheiten, Gegenwarten und Zukünften des Białowieża Waldes an der Grenze von Polen und Belarus. Erstmalig singen in der Lothringer 13 Wisente im Chor über ihre Liebe zur Abwesenheit und der Sehnsucht nach Unsichtbarkeit. Performer*innen berichten von den Massakern und der Gewalt, die Jüd*innen und Partisan:innen während der deutschen Besatzung des Waldes erlitten. Mittendrin ein DJ an seinem Pult, beschäftigt damit, Vergangenheiten zu loopen und das Wachsen des Grases hörbar zu machen.

Scratchings Trees, Volume#1 versteht den Baum als (Schall)Platte und sucht beim Abtasten von Jahresringen nach gewaltvoll verdrängten Narrationen. Die Geschichte vom Idyll des Waldes zeigt hier seine unheimliche Seite. 

Open Call 

Für einen ersten Try-Out der performativen Installation Scratching Trees in der Lothringer 13 sammeln wir Hosen, Hemden, Kleider, Röcke und Blusen – kurz: alte Klamotten!

Sie werden Teil des Projekts, das Einschreibungen deutscher Geschichte in den Białowieża Wald, den ältesten Flachland-Urwalds Europas und seiner Bewohner*innen, hör- und erfahrbar macht. 

Wenn du Kleider abgeben magst, dann schreibe eine Nachricht an studio@christianehuber.com

Listening

Workshopreihe

Im Projekt Listening wollen Euch das choreographische Duo Rykena/Jüngst zusammen mit einer Vielzahl an Kollaborateur*innen zum gemeinsamen Spekulieren über die Zukunft einladen. In ihrer Arbeit erforschen Lisa Rykena und Carolin Jüngst performative Formen des Erzählens auf der Bühne. Von ihnen „futuristic storytelling“ genannt, geht es darum, wie Barrierefreiheit zur künstlerischen Ausdrucksform wird und Ästhetiken der Zugänglichkeit dabei entstehen. Im Team mit Anna Donderer laden sie unterschiedliche Künstler*innen und Aktivist*innen ein, um Ästhetiken im Tanz neu und aus vielen Blickwinkeln zu befragen und zu verhandeln. 

Gemeinsam mit Euch, als Publikum und Künstler*innen, wollen wir uns austauschen und ausprobieren. Wir möchten Euch gern einladen, an unserem künstlerischen Prozess Teil zu haben, bei dem ein oder andren Treffen dabei zu sein und Eure Erfahrungen mit uns zu teilen. Jede*r ist herzliche willkommen!

Listening / Kongress / Künstlerische und integrierte Audiodeskription – Aesthetics of Access / 4. April 2024, 11 – 16:00 Uhr

Vom 2. – 4. April 2024 findet auf dem Kreativquartier München der Kongress »Künstlerische und integrierte Audiodeskription – Aesthetics of Access« statt. Dazu lädt das choreografische Duo Rykena/Jüngst und Anna Donderer unterschiedliche international tätige Künstler*innen und Aktivist*innen mit und ohne Behinderung ein, um gemeinsam über Zugänglichkeit im Theater nachzudenken und im Besonderen am Thema der integrierten Audiodeskription zu forschen. Die geladenen Expert*innen stellen sich dabei auch die Frage, wie Solidarität in der freien Theaterarbeit priorisiert werden, und unterstützende und nachhaltige Allianzen geschaffen werden können. An den drei Tagen treffen sich hierfür circa 25 Expert*innen aus dem Feld, u.a. Sophia Neises, Nina Mühlemann von Criptonite, das Kollektiv Quiplash, Zwoisy Mears-Clarke, Naomi Sanfo, Tanja Erhart, Melanie Hambrecht, Manuela Schemm, Monique Smith Mc-Dowell, Pernille Sonne, das Kollektiv [In]Operabilities, Ursina Tossi, Damini Gairola, Irene Giro, Anna Wieczorek und Katharina Senk.

Nachdem die Teilnehmenden am 2. und 3. April ihre Arbeitsansätze und ihre Praxis untereinander teilen, werden am 4. April die Türen geöffnet, um Sie, als interessierte Öffentlichkeit, einzuladen, mehr über das Thema zu lernen und mit den Künstler*innen in Austausch zu kommen. Es wird Gesprächsrunden und kurze Workshops geben, in denen die unterschiedlichen Praxis-Ansätze vorgestellt und ausprobiert werden können. 

Anmeldung für die Teilnahme am 4. April bitte via E-Mail an reservierung@rtkulturbuero.de

Für die Teilnahme am 4. April sind keine Vorkenntnisse notwendig. Gern bequeme Kleidung mitbringen. 

Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt. 

Access-Informationen:
Audiodeskription. Access-Worker vor Ort. Räume barrierefrei zugänglich. Keine barrierefreie Toilette, aber rollstuhlfreundlich. Bitte genug Zeit einplanen um sich auf dem Kreativquartier Gelände zurecht zu finden, oder uns informieren falls ihr an der Tram-Haltestelle Leonrodplatz abgeholt werden wollt.

Künstlerische Leitung: Carolin Jüngst, Lisa Rykena
Künstlerische Co-Leitung: Anna Donderer, Rat & Tat Kulturbüro
Mitarbeit Barrierefreiheit und Aesthetics of Access: Pernille Sonne
Künstlerische Produktionsleitung: Pamela Goroncy, Stückliesel
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit: Simone Lutz

Credits:

Das Austausch- und Vermittlungsformat LISTENING ist Teil der 3-jährigen Konzeption FUTURE BODIES von Rykena/Jüngst. Die mehrjährige Gesamtkonzeption mit den Produktionen SENSE OF WONDER (2023), TRANSFIGURED (2024/25), dem Kongress »künstlerische und integrierte Audiodeskription – AESTHETICS OF ACCESS« sowie dem Austausch- und Vermittlungsformat LISTENING wird gefördert durch die Optionsförderung des Kulturreferats der Stadt München und die Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Kooperationspartnerin und Unterstützerin: HochX Theater und Live Art München e.V.

 

Listening / Workshop mit Naomi Sanfo / 3. November 2023, 12 – 15:30 Uhr

Das choreografische Duo Rykena/Jüngst und die Performerin Naomi Sanfo teilen in diesem Workshop Ideen und Erfahrungen zum künstlerischen Umgang mit Audiodeskription sowie ihren machtkritischen Ansatz darin. Audiodeskription im Tanz ist die sprachliche und stimmliche Beschreibung dessen, was auf der Bühne passiert – die Beschreibung von Körpern, Bewegungen und Situationen. Sie ist das Zugangsmittel für ein blindes oder sehbehindertes Publikum zu Theaterveranstaltungen. In einer Mischung aus Theorie und Praxis sollen kreative Wege der künstlerischen Audiodeskription erprobt werden, um Tanz und Performance in eine beschreibende Sprache und Sounds zu übersetzen. Die Workshopteilnehmenden sind dabei sowohl Akteur*innen als auch Beschreibende. 

LISTENING Workshop Künstlerische Audiodeskription im zeitgenössischen Tanz und Performance

Ort: schwere reiter Studio

Künstlerische Leitung LISTENING Lisa Rykena | Carolin Jüngst | Anna Donderer Workshop Naomi Sanfo | Lisa Rykena | Carolin Jüngst Produktionsleitung Pam Goroncy von Stückliesel Hamburg 

Credits:

Das Projekt LISTENING ist Teil der dreijährigen Förderung des choreografischen Duo Rykena/Jüngst mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München | den Fonds Darstellende Künste Kooperation & Unterstützung HochX Theater | Live Art München e.V.

Anmeldung HIER

 

Listening Podcast / Listening Night / 12. Juli 2023

Podcast-Launch ab Juli 2023

HIER in den Podcast reinhören

Was bedeutet es Barrierefreiheit als künstlerische Ausdrucksform in die eigene Arbeit zu integrieren? Was sind Ästhetiken der Zugänglichkeit? Was verstehen wir unter künstlerischer Audiodeskription? Auf welche unterschiedliche Weise können Bewegungen, Körper und das Geschehen auf der Bühne sprachlich beschrieben werden? Und wie integrieren wir diese Beschreibungen in die künstlerische Arbeit? Wir haben einige Expert*innen zu diesen Themen eingeladen, sich darüber mit uns zu unterhalten. Die entstandenen Podcasts könnt ihr hören oder als Transkript nachlesen. 

LISTENING Night
Mittwoch, 12. Juli 2023, 18 – 21 Uhr
Gemeinsames Podcast-hören mit Getränken, Snacks und Gemütlichkeit

Ort: HochX Foyer

An einem Mittwoch Abend im Juli laden wir Euch zum gemeinsamen Podcast LISTENING ein. Wir machen es uns gemütlich mit ein paar Getränken und Snacks und hören in die ersten beiden Folgen unseres LISTENING Podcast rein. 

Listening Workshop / „Künstlerische Audiodeskription in SENSE OF WONDER“ mit Pernille Sonne / 15. Juli 2023

Ausgehend von der Produktion SENSE OF WONDER des Choreograph*innen-Duos Rykena/Jüngst (Aufführungen 21.-23. Juli am HochX München), teilen die Workshop-Leiter*innen Pernille Sonne, Lisa Rykena und Carolin Jüngst in diesem Workshop Ideen und Erfahrungen zum künstlerischen Umgang mit Audiodeskription sowie ihren darin machtkritischen Ansatz. Audiodeskription im Tanz ist die sprachliche und stimmliche Beschreibung von Körpern, Bewegungen und Situationen und allem Weiteren, was auf der Bühne passiert. Sie ist das Zugangsmittel für blindes und sehbehindertes Publikum, um an Theaterveranstaltungen teilnehmen zu können. In diesem Workshop, der als eine Art Forschungslabor aufgebaut ist, werden die Teilnehmenden verschiedene Aufgaben und Vorschläge ausprobieren können, um Tanz und Performance in eine beschreibende Sprache und Sounds zu übersetzen – sowohl als Akteur*innen von innen als auch als Beschreiber*innen von außen. Im ersten Teil des Workshops wird Pernille Sonne eine praktische, theoretische und spielerische Einführung zum Thema der Audiodeskription von zeitgenössischem Tanz und Performance geben. Im zweiten Teil werden praktische Scores aus der Produktion SENSE OF WONDER ausprobiert. 

Ort: Atelierhaus PLATFORM, Kistlerhofstr. 70, im 3. Stock mit Aufzug

Zeit: Samstag, 15. Juli 2023, 11 – 17 Uhr

Anmeldung unter anmeldung@rtkulturbuero.de

Pernille Sonne

Sprache und Bewegung sind die zentralen Elemente der Arbeit von Pernille Sonne. Die erblindete diplomierte Sprachgestalterin und Schauspielerin ist in vielfältigen inklusiven Projekten tätig, die sich von Spracherziehung über Regie bis zu Performance und Tanz erstrecken. „Mich im Raum und Räume zu bewegen“ ist dabei Ziel und Grundgedanke ihres Schaffens. 2004 schrieb sie mit Armin Petras das Stück „Mach die Augen zu und fliege“, in welchem sie als Hauptdarstellerin schauspielerte und tanzte. Zu diesem Stück wurde auch die allererste Audiodeskription zu einer Tanzperformance ausgestrahlt.
Heute lebt die gebürtige Dänin in Leipzig, wo sie unter anderem im Schauspiel Leipzig als Autorin für Audiodeskriptionen tätig ist.

Aktuell widmet sie sich außerdem der Exploration von verschiedenen Wahrnehmungskanälen. In den Arbeiten mit Xenia Taniko als auch Jan Burkhardt bewegt sie, neue Zugänge und Formen von Bewusstseinsfelder zu erforschen. Es geht darum, weg von reiner Beschreibung und hin zur Erfahrung in unsichtbaren, aber tastbaren und fühlbaren Räumen zu kommen und diese gemeinsam, blind oder sehend, zu erleben.

Listening #1 / 21. November 2022 / Zusammenspiel von Tanz und Sprache, Audiodeskription

In der ersten Ausgabe laden Rykena/Jüngst und Zwoisy Mears-Clark zu einem Workshop ein, der sich mit dem Zusammenspiel von Tanz und Sprache befasst und verschiedene Möglichkeiten der künstlerischen und integrierten Audiodeskription erprobt. Zwoisy Mears – Clark versteht sich als Choreograf*in der Begegnungen. Zwoisy nutzt das Potenzial des Tanzes, um Formen der Unterdrückung wie Neokolonialismus, Sexismus und Ableismus sichtbar zu machen und um Begegnungen zu ermöglichen, die unter anderen Umständen unmöglich wären. In diesem Workshop werden verschiedene Möglichkeiten erforscht, Tanz und Bewegung in Worte zu fassen, poetisch und metaphorisch zu beschreiben und so künstlerische Audiodeskription entstehen zu lassen. Sowohl Improvisationen, als auch kleine Kompositionen mit Sprache und Tanz werden miteinander erlebt.

Dieser Workshop zur Audiodeskription passiert aus der Sicht von sehenden Personen. Alle Beteiligten weisen darauf hin, dass jede Audiodeskription, sollte sie für Theaterstücke angewendet werden, immer durch eine Co-Autor*innenschaft mit einer blinden oder sehbehinderten Person passieren muss.

Dieser Workshop ist für blinde, sehbehinderte und sehende Personen zugänglich. Wir raten dazu, bequeme Kleidung zum Bewegen anzuziehen und etwas zum Aufnehmen und dokumentieren mitzubringen (Stift, Papier, Aufnahmegerät usw.)

Ort: Auenstraße 19, Proberaum 2 (nicht barrierefrei aufgrund von Treppen)
Sprache: englisch und deutsch (Englischkenntnisse sind für die Teilnahme notwendig)

21.11.2023, 17.30 Uhr -20.30 Uhr

Workshopleitung Listening #1: Zwoisy Mears-Clark
Künstlerische Leitung: Carolin Jüngst, Lisa Rykena
Künstlerische Co-Leitung: Anna Donderer, Rat & Tat Kulturbüro
Produktionsleitung: Pamela Goroncy, Stückliesel
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit: Simone Lutz

Bildbeschreibung: Das Bild zeigt zwei Hände die vom linken unteren Bildrand in das Bild hineinragen. Die eine Hand, mit geöffneter flacher Handfläche, wird von der anderen Hand sanft an den Fingerspitzen berührt. Der Bildhintergrund, wie auch die beiden Hände sind in hellem, transparentem Rosa gehalten. 

OASIS

Im Rahmen von OASIS wird je eine Woche künstlerische Recherche mit drei verschiedenen Choreograph:innen ermöglicht. Tänzer:innen werden mit unterschiedlichen kreativen Prozessen und Stilen vertraut gemacht und Choreograph:innen haben die Chance die in München verankerte Szene kennenzulernen.

Diese drei Ergebnisse werden in der Abschlussaufführung im HochX-Theater gezeigt.

Die beiden Initiativen TanzQuelle und Bad Lemons Project stärken die Gemeinschaft der Tanzschaffenden in München und haben sich als fester Bestandteil in der Stadt etabliert sowie überregionale Strahlkraft entwickelt. Gemeinsam bieten sie dieses Jahr unter dem Namen OASIS professionelles Training, schaffen Raum für ergebnisoffenes Forschen, intensiven Austausch und künstlerische Entwicklung.

Relationshifts

“Today, we turn to one person to provide what an entire village once did: a sense of grounding, meaning, and continuity. At the same time, we expect our committed relationships to be romantic as well as emotionally and sexually fulfilling. Is it any wonder that so many relationships crumble under the weight of it all?” Esther Perel 

4×4 Meter – eine Box. 2 Performer – ein Paar. „Relationshits“ erkundet tänzerisch die verschiedenen Phasen und Dynamiken einer Beziehung in einem begrenzten Raum. Vom romantisch-enthusiastischen Beginn über den gemeinsamen Raum und das Gefühl tiefer Erdung und Verbundenheit bis hin zu Phasen der Sehnsucht nach Autonomie, dem Wunsch, aus gewohnten Bahnen auszubrechen, Verpflichtungen hinter sich zu lassen. Ebenfalls im Beziehungspaket enthalten: Verrat, Wut, Sehnsucht, Intimität, Mitgefühl, Sex, Langeweile, Hingabe und… Liebe. „Relationshifts“ nimmt all diese großen Worte, die zu unserem täglichen Zusammenleben als Paar gehören, und geht die emotionalen und körperlichen Aspekte einer Beziehung in verschiedenen Lebenssituationen durch. Ausgangspunkt sind sehr persönliche Geschichten des künstlerischen Teams, die in der Performance in globale Bilder übersetzt werden, wobei Choreographie und Musik als Sprache dienen, in der das Publikum alltägliche Momente entdecken kann.

„Relationshifts“ findet als 50-minütige Schleife fünfmal pro Abend statt, und das Publikum ist eingeladen, sich eine oder mehrere Wiederholungen anzusehen. Eine Art Echtzeit-Effekt: Im gleichen Raum, mit den gleichen Protagonisten und der gleichen choreografischen Abfolge erschöpfen sich die Tänzer, altern, verlieren die Nerven, geben auf und fangen wieder an.