Listening
Workshopreihe
Im Projekt Listening wollen Euch das choreographische Duo Rykena/Jüngst zusammen mit einer Vielzahl an Kollaborateur*innen zum gemeinsamen Spekulieren über die Zukunft einladen. In ihrer Arbeit erforschen Lisa Rykena und Carolin Jüngst performative Formen des Erzählens auf der Bühne. Von ihnen „futuristic storytelling“ genannt, geht es darum, wie Barrierefreiheit zur künstlerischen Ausdrucksform wird und Ästhetiken der Zugänglichkeit dabei entstehen. Im Team mit Anna Donderer laden sie unterschiedliche Künstler*innen und Aktivist*innen ein, um Ästhetiken im Tanz neu und aus vielen Blickwinkeln zu befragen und zu verhandeln.
Gemeinsam mit Euch, als Publikum und Künstler*innen, wollen wir uns austauschen und ausprobieren. Wir möchten Euch gern einladen, an unserem künstlerischen Prozess Teil zu haben, bei dem ein oder andren Treffen dabei zu sein und Eure Erfahrungen mit uns zu teilen. Jede*r ist herzliche willkommen!
Listening #1 / 21. November 2022 / Zusammenspiel von Tanz und Sprache, Audiodeskription
In der ersten Ausgabe laden Rykena/Jüngst und Zwoisy Mears-Clark zu einem Workshop ein, der sich mit dem Zusammenspiel von Tanz und Sprache befasst und verschiedene Möglichkeiten der künstlerischen und integrierten Audiodeskription erprobt. Zwoisy Mears – Clark versteht sich als Choreograf*in der Begegnungen. Zwoisy nutzt das Potenzial des Tanzes, um Formen der Unterdrückung wie Neokolonialismus, Sexismus und Ableismus sichtbar zu machen und um Begegnungen zu ermöglichen, die unter anderen Umständen unmöglich wären. In diesem Workshop werden verschiedene Möglichkeiten erforscht, Tanz und Bewegung in Worte zu fassen, poetisch und metaphorisch zu beschreiben und so künstlerische Audiodeskription entstehen zu lassen. Sowohl Improvisationen, als auch kleine Kompositionen mit Sprache und Tanz werden miteinander erlebt.
Dieser Workshop zur Audiodeskription passiert aus der Sicht von sehenden Personen. Alle Beteiligten weisen darauf hin, dass jede Audiodeskription, sollte sie für Theaterstücke angewendet werden, immer durch eine Co-Autor*innenschaft mit einer blinden oder sehbehinderten Person passieren muss.
Dieser Workshop ist für blinde, sehbehinderte und sehende Personen zugänglich. Wir raten dazu, bequeme Kleidung zum Bewegen anzuziehen und etwas zum Aufnehmen und dokumentieren mitzubringen (Stift, Papier, Aufnahmegerät usw.)
Ort: Auenstraße 19, Proberaum 2 (nicht barrierefrei aufgrund von Treppen)
Sprache: englisch und deutsch (Englischkenntnisse sind für die Teilnahme notwendig)
21.11.2023, 17.30 Uhr -20.30 Uhr
Workshopleitung Listening #1: Zwoisy Mears-Clark
Künstlerische Leitung: Carolin Jüngst, Lisa Rykena
Künstlerische Co-Leitung: Anna Donderer, Rat & Tat Kulturbüro
Produktionsleitung: Pamela Goroncy, Stückliesel
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit: Simone Lutz
Listening Podcast / Listening Night / 12. Juli 2023
Podcast-Launch ab Juli 2023
Was bedeutet es Barrierefreiheit als künstlerische Ausdrucksform in die eigene Arbeit zu integrieren? Was sind Ästhetiken der Zugänglichkeit? Was verstehen wir unter künstlerischer Audiodeskription? Auf welche unterschiedliche Weise können Bewegungen, Körper und das Geschehen auf der Bühne sprachlich beschrieben werden? Und wie integrieren wir diese Beschreibungen in die künstlerische Arbeit? Wir haben einige Expert*innen zu diesen Themen eingeladen, sich darüber mit uns zu unterhalten. Die entstandenen Podcasts könnt ihr hören oder als Transkript nachlesen.
LISTENING Night
Mittwoch, 12. Juli 2023, 18 – 21 Uhr
Gemeinsames Podcast-hören mit Getränken, Snacks und Gemütlichkeit
Ort: HochX Foyer
An einem Mittwoch Abend im Juli laden wir Euch zum gemeinsamen Podcast LISTENING ein. Wir machen es uns gemütlich mit ein paar Getränken und Snacks und hören in die ersten beiden Folgen unseres LISTENING Podcast rein.
Listening Workshop / „Künstlerische Audiodeskription in SENSE OF WONDER“ mit Pernille Sonne / 15. Juli 2023
Ausgehend von der Produktion SENSE OF WONDER des Choreograph*innen-Duos Rykena/Jüngst (Aufführungen 21.-23. Juli am HochX München), teilen die Workshop-Leiter*innen Pernille Sonne, Lisa Rykena und Carolin Jüngst in diesem Workshop Ideen und Erfahrungen zum künstlerischen Umgang mit Audiodeskription sowie ihren darin machtkritischen Ansatz. Audiodeskription im Tanz ist die sprachliche und stimmliche Beschreibung von Körpern, Bewegungen und Situationen und allem Weiteren, was auf der Bühne passiert. Sie ist das Zugangsmittel für blindes und sehbehindertes Publikum, um an Theaterveranstaltungen teilnehmen zu können. In diesem Workshop, der als eine Art Forschungslabor aufgebaut ist, werden die Teilnehmenden verschiedene Aufgaben und Vorschläge ausprobieren können, um Tanz und Performance in eine beschreibende Sprache und Sounds zu übersetzen – sowohl als Akteur*innen von innen als auch als Beschreiber*innen von außen. Im ersten Teil des Workshops wird Pernille Sonne eine praktische, theoretische und spielerische Einführung zum Thema der Audiodeskription von zeitgenössischem Tanz und Performance geben. Im zweiten Teil werden praktische Scores aus der Produktion SENSE OF WONDER ausprobiert.
Ort: Atelierhaus PLATFORM, Kistlerhofstr. 70, im 3. Stock mit Aufzug
Zeit: Samstag, 15. Juli 2023, 11 – 17 Uhr
Anmeldung unter anmeldung@rtkulturbuero.de
Pernille Sonne
Sprache und Bewegung sind die zentralen Elemente der Arbeit von Pernille Sonne. Die erblindete diplomierte Sprachgestalterin und Schauspielerin ist in vielfältigen inklusiven Projekten tätig, die sich von Spracherziehung über Regie bis zu Performance und Tanz erstrecken. „Mich im Raum und Räume zu bewegen“ ist dabei Ziel und Grundgedanke ihres Schaffens. 2004 schrieb sie mit Armin Petras das Stück „Mach die Augen zu und fliege“, in welchem sie als Hauptdarstellerin schauspielerte und tanzte. Zu diesem Stück wurde auch die allererste Audiodeskription zu einer Tanzperformance ausgestrahlt.
Heute lebt die gebürtige Dänin in Leipzig, wo sie unter anderem im Schauspiel Leipzig als Autorin für Audiodeskriptionen tätig ist.
Aktuell widmet sie sich außerdem der Exploration von verschiedenen Wahrnehmungskanälen. In den Arbeiten mit Xenia Taniko als auch Jan Burkhardt bewegt sie, neue Zugänge und Formen von Bewusstseinsfelder zu erforschen. Es geht darum, weg von reiner Beschreibung und hin zur Erfahrung in unsichtbaren, aber tastbaren und fühlbaren Räumen zu kommen und diese gemeinsam, blind oder sehend, zu erleben.
Bildbeschreibung: Das Bild zeigt zwei Hände die vom linken unteren Bildrand in das Bild hineinragen. Die eine Hand, mit geöffneter flacher Handfläche, wird von der anderen Hand sanft an den Fingerspitzen berührt. Der Bildhintergrund, wie auch die beiden Hände sind in hellem, transparentem Rosa gehalten.
Künstlerische Leitung: Carolin Jüngst, Lisa Rykena
Künstlerische Co-Leitung: Anna Donderer, Rat & Tat Kulturbüro
Produktionsleitung: Pamela Goroncy, Stückliesel
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit: Simone Lutz

Foto: Jonas Fischer
Premiere:
verschiedene Veranstaltungen